„Wer zu hoch und zu nahe an die Sonne fliegt, wie Ikarus, darf nicht überrascht sein, wenn seine Flügel schmelzen; je höher er geflogen ist, desto tiefer wird er dann fallen.“ Sätze wie dieser machen deutlich, warum das Buch Die Ökonomie von GUT und BÖSE aus der Feder des erst 35-jährigen tschechischen Wirtschaftswissenschaftlers Tomáš Sedláček innerhalb weniger Wochen zum Bestseller avanciert ist. Darin stellt er die These auf, dass Ökonomie eine kulturelle Erscheinung ist.
Ökonomie wird heute nahezu ausschließlich als Diktatur der Zahlen verstanden, Wirtschafts- und Finanzkrise machen das deutlich. Nicht Werte und Ideen stehen hinter den „Rettungsmaßnahmen“, sondern mathematische Notwendigkeiten. Aber Ökonomie ist mehr als nur Zahlensalat, argumentiert Sedláček. Sie stehe in engem Zusammenhang mit Psychologie, Soziologie, Philosophie, Theologie, Anthropologie, Geschichte und überhaupt Allem, was die menschliche Kultur und Zivilisation ausmacht.